Die häufigsten Fragen

Liebe Eltern,
Es ist soweit. Plötzlich ist das Thema Spange und Kieferorthopädie in aller Munde, bei Ihren Kindern und bei Ihnen liebe Eltern.
Aber auch viele Erwachsene möchten ein schönes und strahlendes Lächeln und lassen sich gerne von einem Kieferorthopäden beraten. In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich manches geändert, anderes wiederum hat immer noch Bestand. Rund um die Kieferorthopädie gibt es viele Fragen, Meinungen und Empfehlungen. Hier beantworten wir die häufigstenen Fragen rund um die Kieferorthopädie.

Kieferorthopäden sind Fachzahnärzte, die vorhandene Zahn- und Kieferfehlstellungen beheben. Zu den Fehlstellungen gehören unter anderem: Zahnunterzahl, Zahnlücken, Kreuzbiss, bukkale oder linguale Nonokklusion, Überbiss, Engstand, Tiefbiss, Offener Biss, Vorbiss, Rückbiss, Retention von Zähnen, Verlagerung von Zähnen, Platzmangel, Zahndurchbruchs-Störungen.

Das Behandlungsziel sind gerade und gepflegte Zähne, die bestmögliches Kauen, eine deutliche Aussprache und ein sympathisches Lächeln ermöglichen. Meine Tätigkeit umfasst vier Schwerpunkte: Früherkennung (Diagnose), Vorbeugung (Prophylaxe), Behandlung (Therapie) und Stabilisierung des Behandlungserfolgs (Retention).

Es gibt mehrere Gründe. Ein Großteil unserer Arbeit besteht natürlich darin, schiefe Zähne gerade zu stellen! Aber Zähne, Kaumuskeln und Kiefer bilden eine Funktionseinheit. Wird sie durch schiefe Zähne gestört, können daraus im Laufe der Zeit erhebliche Probleme entstehen. Gemeint sind damit etwa erhöhtes Risiko für Karies- und Parodontalerkrankungen, Kiefergelenkschmerzen, gestörte Abbeiß- und Kaufunktion oder eine frühzeitige Abnutzung der Zähne.

In der Regel wird Sie Ihr Hauszahnarzt oder Schulzahnarzt auf bevorstehende kieferorthopädische Probleme aufmerksam machen. Alternativ fragen Sie den Zahnarzt Ihres Kindes zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr ob eine kieferorthopädische Behandlung nötig ist. Generell jedoch kommen Kinder ab dem 7. bis 8. Lebensjahr zu uns zum ersten Beratungsgespräch. Ein guter Zeitpunkt für eine erste Untersuchung ist nach Durchbruch der unteren 4 Frontzähne. Bei vielen reicht auch ein späterer Behandlungsbeginn, d.h. wenn schon alle bleibenden Zähne da sind. Prinzipiell gilt: Es ist zwar nie zu spät, aber manches ist deutlich einfacher, wenn man rechtzeitig beginnt.

Das hängt von diversen Faktoren ab: der Art und Schwere der Zahnfehlstellung, der Reaktionsbereitschaft der Gewebe und letztlich ganz wesentlich von der Mitarbeit. Die aktive kieferorthopädische Behandlung, das ist die Zeit, in der die Zähne und/oder die Kiefer bewegt und Spangen getragen werden, dauert in der Regel 2-3 Jahre. Im Anschluss an diese Phase muss in einer mehrjährigen Haltephase (Retentions- oder Stabilisierungsphase) das Erreichte gesichert werden. Bei allen Behandlungen gilt: Je besser die Mitarbeit des Kindes desto eher ist die Behandlung beendet!

Bei herausnehmbaren Spangen in etwa alle acht Wochen, bei festen Spangen zwischen vier und acht Wochen und in der Retentionsphase alle drei Monate.

Ihr Kind steht bei uns im Mittelpunkt. Wir wollen ein persönliches Verhältnis zu Ihrem Kind aufbauen und stärken die Eigenverantwortung Ihres Kindes. Unser unermüdlicher Einsatz den Patienten/die Patientin zu motivieren, ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung. Wir wissen, dass gut informierte Patienten besser mitarbeiten. Sie tragen Ihre Spange regelmässig und pflegen sie richtig.

Die Kosten sind in erster Linie von der Problematik und der gewählten Lösung abhängig. Bei der Besprechung der geplanten Therapie werden wir Ihnen eine schriftliche Kostenorientierung abgeben. Wir verrechnen unsere Leistungen gemäss dem Schweizerischen Zahnärzte Tarif der SSO. Bei schwerwiegenden Zahn- und Kieferfehlstellungen werden die Kosten der Behandlung durch die Invalidenversicherung bzw. durch die Grundversicherung der Krankenkasse gedeckt. Wir überprüfen bei jeder Behandlungsplanung die IV- bzw. KVG-Berechtigung. Bei weniger gravierenden Fehlstellungen sind die Kosten durch die Patienten/Patientinnen, bzw. durch deren Eltern zu tragen. Die meisten Kinder- und Jugendlichen verfügen heute über eine Zahnzusatzversicherung, welche sich je nach Versicherungsmodell mit 50% oder mehr an den Kosten der Behandlung beteiligt. Solche Zusatzversicherungen sollten schon im Kindergartenalter abgeschlossen werden. Für genauere Auskünfte wenden Sie sich bitte an Ihre Krankenversicherung.

Spontane Stellungsverbesserungen werden teilweise kurz nach dem Durchbruch der Zähne beobachtet. Gelegentlich verbessern sich kleine Fehlstellungen von selbst. Als erfahrene Behandler warten wir wenn immer möglich diese Entwicklung ab. Es ist aber eher so, dass die meisten Fehlstellungen (wie Engstände, Tiefbisse, vorstehende Frontzähne) die Tendenz haben, sich im Laufe des Lebens zu verschlechtern. Die dadurch entstehenden Probleme treten häufig erst dann deutlich in Erscheinung, wenn die körpereigene Regenerationsfähigkeit (jenseits des 30. Lebensjahrs) nachlässt. Eine rechtzeitige kieferorthopädische Behandlung ist also Prävention!

Abgesehen von den Zähnen die gezogen werden, weil sie durch Karies stark zerstört sind, gibt es noch weitere Indikationen bei denen auf das Ziehen von Zähnen nicht verzichtet werden kann. Dies hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Bei einem Teil der Patienten ist das Ausmass des Platzmangels derart, dass an die Einreihung aller Zähne in den Zahnbogen nicht gedacht werden kann. Die Entfernung bleibender Zähne muss wohl bedacht und vor dem Hintergrund möglicher negativer Auswirkungen auf das Profil des Patienten geplant werden. Auch muss die Notwendigkeit solcher Massnahmen mit dem Patienten bzw. den Eltern ausführlich diskutiert werden. Die Grundlage für diese Entscheidung ist die individuelle Situation beim Patienten und nicht irgendein System oder eine »Philosophie«!

Die feste Zahnspange an sich macht dem Zahnschmelz nichts. Die Mundhygiene ist durch die feste Zahnspange natürlich erschwert. Bei schlechter Mundhygiene und unzureichender Fluoridierung durch Zahnpasta oder Mundspüllösungen kann es zu sogenannten »whitespots« oder sogar Karies um die Brackets herum kommen. Deswegen sind während der Behandlung mit einer festen Zahnspange das 3 x tägliche Zähneputzen und die zusätzliche Spülung mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung wichtig. Außerdem ist es empfehlenswert, während der Behandlung mit einer festsitzenden Zahnspange beim Hauszahnarzt halbjährlich, bei Bedarf auch öfter eine Zahnreinigung durchführen zu lassen.

Für die Stabilität der Behandlung ist einerseits entscheidend, ob das für den Patienten individuell richtige Konzept gewählt wurde und die Zahnbögen funktionell richtig zueinander gestellt worden sind. Nach Abschluss der aktiven Behandlung muss andererseits die richtige Stabilisierung (Retention) gewählt werden. Das Ergebnis wird mit auf der Zahninnenseite geklebten kleinen Drähten (Retainers) stabilisiert. Gelegentlich wird für ein Jahr nachts zusätzlich noch eine abnehmbare Spange (Retentionplatte) im Oberkiefer verwendet. Die kleinen, nicht sichtbaren Stabilisierungsdrähte an den Frontzähnen werden so angefertigt, dass sie ein Leben lang belassen werden können. Die Stabilisierung sollte mindestens ein Jahr erfolgen und regelmäßig kontrolliert werden. Erfolgt keine Stabilisierung oder werden die Geräte nicht ausreichend getragen, verschieben sich die Zähne meist wieder in die ursprüngliche Situation zurück. Auch hier ist die Mitarbeit des Patienten das A und O.

Nein, das ist leider nicht richtig! Abgesehen davon, dass kaputte Milchzähne Schmerzen verursachen und eventuell gezogen werden müssen (was manchmal eine lebenslange Zahnarztangst nach sich zieht), haben die Milchzähne auch eine wichtige Funktion als Platzhalter für die kommenden bleibenden Zähne. Falls kaputte Milchzähne frühzeitig entfernt werden müssen, hat dies Zahnwanderungen und Wachstumshemmungen des Kiefers zur Folge. Diese Zahnwanderungen können teilweise durch das Einbringen eines Platzhalters durch den Hauszahnarzt oder Kieferorthopäden verhindert werden. Am besten lassen Sie es aber erst gar nicht dazu kommen!

Als Allergie (Fremdreaktion) wird eine überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf bestimmte und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene) bezeichnet, die sich in typischen, oft mit entzündlichen Prozessen einhergehenden Symptomen äußert. Nickel ist eine der häufigsten Ursachen für Allergien. Typische Anzeichen einer Nickelallergie sind entzündliche Reaktionen der Haut im Kontaktbereich. Die Zunahme von Nickelallergien bei Kindern und Jugendlichen ist vor allem auf die vermehrte Verwendung von Modeschmuck, Ohrsteckern oder auf Piercings zurückzuführen. Kommt es nach Eingliedern einer kieferorthopädischen Apparatur zu einer allergischen Reaktion, beobachtet man in der Regel nur extraorale Hautveränderungen: entzündete, eingerissene Lippen, Ekzeme im Gesicht und an den Extremitäten. Im Mund sind selten allergische Reaktionen feststellbar; gelegentlich zeigt sich eine Rötung oder Schwellung der Schleimhaut. Bei nachgewiesener Nickelallergie planen wir eine kieferorthopädische Behandlung mit alternativen Materialien: z.B. Keramik- oder Titanbrackets und spezielle Behandlungsbögen. In unserer Praxis verwenden wir ausschließlich latexfreie Handschuhe. Wichtiger Hinweis: Wenn bei Ihrem Kind eine Allergie vorliegt, dann geben Sie dies bitte unbedingt in unserem Anamnesebogen an. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie uns zusätzlich einen Hinweis zu der vorhandenen Allergie geben. Vielen Dank!

Die reine Zahnstellung jedoch kann während des ganzen Lebens, also auch bei Erwachsenen, mit kieferorthopädischen Apparaturen korrigiert werden. Hier gilt: „Für ein perfektes Lachen ist es nie zu spät”. Lassen Sie sich in einem Informationsgespräch in unserer Praxis nach telefonischer Terminvereinbarung gründlich beraten.

Nach der Abgabe einer neuen Apparatur und nach der Nachaktivierung können Spannungen verspürt werden. Die Zähne werden druckempfindlich und sind während 2 bis 4 Tagen nicht wie gewohnt belastbar. Die Kaueffizienz ist in dieser Zeit eingeschränkt. Durch die von uns gewählte Einstellung der Behandlungsmittel reduzieren wir diese Beeinträchtigung auf ein Minimum.

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